Barcelona. Ein letzter Tag. Ein letzter Tagebucheintrag. Wir haben unsere Reise heute ganz in Ruhe in Barcelona ausklingen lassen. Gestern haben wir offiziell den Drehschluss verkündet. Heute konnten wir somit den Tag ganze für uns genießen. Wir sind überwältigt. Von den Erfahrungen, die wir gemacht haben, von den Menschen, die wir getroffen haben. Seit unserem Start in Ravensburg ist so viel passiert, es fühlt sich an, als wären die ersten Tage unserer Reise schon Monate her. Es war eine Herausforderung. Nicht immer zu wissen, wo man am nächsten Tag schläft, wie man zum nächsten Ort kommt. Wo Spuren der Ravensburger Handelsgesellschaft gefunden werden können und wo nicht. Bei zwölf verschiedenen Gastgebern haben wir geschlafen. Bei dreizehn Autofahrern sind wir per Anhalter mitgefahren. Einmal haben wir den Fernbus genommen. Dreimal den Zug, Drei Tage sind wir gewandert und unzählige Kilometer haben wir an den verschiedenen Stationen zu Fuß zurückgelegt. Wir haben viel gelernt. Über den Weg der Humpis, über Strapazen auf der Strecke, über die Unmöglichkeit, die Strecke Ravensburg – Barcelona zu Fuß, bepackt mit Waren zurückzulegen, über den Handel im Mittelalter und natürlich auch über uns selbst. Man kommt immer als anderer Mensch zurück, als der, der gegangen ist. Wir kommen voll bepackt mit Wissen zurück, mit unzähligen Bildern und Videos, mit Geschichten, Erfahrungen, Anekdoten. Mit schmerzenden Knien und durchgelaufenen Füßen. Und wir möchten das alles nicht missen. Daher geht ein großer Dank an alle, die dieses kleine Abenteuer für uns möglich gemacht haben. Die uns in jeglicher Hinsicht unterstützt haben, sei es finanziell, oder durch das reine Verfolgen unserer Blogs und das teilen unserer Erfahrungen. Danke! Jetzt geht es an die Postproduktion. Schließlich soll diese Reise kein Urlaub sein, sondern einen Zweck erfüllen. Die nächsten Wochen werde ich aus dem gesammelten Material eine Webdoku erstellen. Eine Dokumentation im Internet, die multimedial die Reise der Ravensburger Handelsgesellschaft von Ravensburg nach Barcelona nachvollziehen lässt. Halt macht, an den unterschiedlichen Stationen entlang des Weges und einen Einblick gibt, in das Handelsbewegungen von damals. Bevor wir uns jetzt aber ein letztes Mal in unsere Barceloneser-Betten kuscheln, noch ein Letztes. Danke Fedi, dass du mich auf dieser Reise begleitest hast. Ohne dich, wäre das alles niemals möglich gewesen. Wer hätte die zweite Kamera gemacht? Wer hätte gewusst, wo wir übernachten können? Und wer hätte stets wie ein kleiner Kompass gewusst, wo es lang geht? In diesem Sinne: Es war mir eine große Freude mit dir zu arbeiten, zu reisen, zu essen und zu erkunden. Danke!
Anne
Die Humpis in Barcelona
Sonntag, 4. Oktober 2015
Auf den Spuren der Humpis - Tag 20
Heute ziehen wir noch ein letztes Mal los. Für die Humpis. Fühlt sich komisch an. Wir starten im Park Güell, für die Aussicht auf die Stadt. Die ist wirklich grandios, nur leider ist es bewölkt. Aber gut. Der Park ist voll, überall Touristen. Um eine der Aussichtsplattformen zu betreten, muss man zahlen. Gut, dann zoomen wir halt näher ran. Vom Park aus geht es zum Montjuic. Wieder für die Aussicht. Heute ist der Tag der guten Aussicht. Der Bus kämpft sich den Berg hoch, es scheppert kräftig, dann sind wir da. Bombastisch! Der Hafen von oben sieht aus wie ein Modellbauhafen. Mit Mini-LKW's, Miniaturschiffen und Containern. Wir beobachten das geschäftige Treiben ein bisschen. Kreuzfahrtschiffe liegen vor Anker, am Strand dreht sich ein Mini-Riesenrad. Hier oben auf dem Berg befindet sich das Castell, das ist für uns allerdings nicht relevant, sodass wir lieber die Aussicht genießen. Auf die Stadt, den Hafen, das Meer, die umliegenden Berge. Nach einer Weile des seeligen Zusehens müssen wir weiter. Zur Llotja de Mar, uns ist noch eine Perspektive dieses Steinklotzes eingefallen, die wir gerne noch fotografieren wollen. Und dann begeben wir uns wirklich noch einmal auf Spurensuche. Bisher gingen wir davon aus, dass sich das Kontor der Ravensburger Handelsgesellschaft an der Ecke des Carrer dels Cotoners befindet. Dort, wo mittlerweile ein Schuhladen ansässig ist. Hier haben wir gestern fleißig fotografiert. Heute morgen beim Frühstück haben wir allerdings eine weitere Spur gefunden. Einer möglicherweise sicheren Quelle haben wir entnommen, dass sich das Kontor keineswegs in der Carrer dels Cotoners befindet, sonder an der Ecke der Carrer dels Mirallers. Skandal. Eine andere Straßenecke. Ein anderes Geschäft. Tja, was stimmt nun? Wir werden es noch herausfinden. Wir machen sicherheitshalber ein paar Bilder und Videos, man weiß ja nie. Und danach heißt es: Abgedreht! Wir haben abgedreht. Unsere To-Do-Liste ist vollkommen abgearbeitet. Ein Häkchen reiht sich an ein Häkchen, reiht sich an ein Häkchen. Jetzt haben wir alles dokumentiert, alle Spuren verfolgt, die wir kannten. Ob wir etwas vergessen haben, werden wir feststellen, wenn wir wieder zurück sind. Jetzt gehen wir den Drehschluss erst einmal feiern, in der Casa Alfonso, ein Geheimtipp für gute Tapas.
Anne
Anne
Freitag, 2. Oktober 2015
Auf den Spuren der Humpis - Tag 19
Barcelona. „Vamos a la playa, oh ohohohoh...“. Nein, heute noch nicht. Heute wird gearbeitet. Dennoch, dieses Lied begleitet uns schon den ganzen Tag, als ständiger Ohrwurm. Nachdem wir heute in der Früh unser letztes Radiointerview gegeben haben, machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Heute wird gesucht. Und zwar nach den Spuren der Humpis hier in Barcelona. Ohne einen Fuß auf die ohnehin überfüllte Konsummeile „La Rambla“ zu setzten, ziehen wir los ins gotische Viertel Barcelonas. Enge, dunkle Gassen. Hohe Steinhäuser. Kaum Menschen. Kleine Boutiquen, Handwerkskunst. Das fühlt sich an wie Barcelona. Die Gassen sind so schmal, dass es nicht schwer fällt, sich vorzustellen, wie das mittelalterliche Barcelona ausgesehen haben kann. Autos passen hier jedenfalls keine durch. Wir starten unseren Rundgang an der Basilika Santa Maria del Mar. Da wir uns natürlich vorher über die Öffnungszeiten informiert haben, kommen wir kostenlos rein. Zahlen muss man nämlich nur in der Mittagszeit, wenn die Touristen kommen. Und ein Blick hinein lohnt sich allemal. Durch die extrem hohen Decken wirkt die Kirche majestätisch. Und ist gleichzeitig sehr schlicht. Sehr erhaben. Wir halten ein paar Momente inne. Eine Orgel spielt. Draußen werden die Straßen langsam voller. Wir wollen zum Kontor der Humpis. Dort waren wir zwar gestern schon, aber natürlich lohnt sich ein zweiter Blick. In dem Schuhgeschäft, das sich heute dort befindet, wo sich damals das Kontor der Kaufleute befand, ist heute sogar einiges los. Dennoch. Wenn wir nicht wüssten, dass es sich bei genau diesem Haus in der Carrer dels Cotoners um das Kontor der Humpis handelt, würden wir es nicht erkennen. Keine Plakette, nichts. Gut, wir sind in Barcelona. Hier sind die Humpis und die Kaufleute der Ravensburger Handelsgesellschaft nur manche von vielen. Wir ziehen weiter. Vorbei an der Llotja de Mar, ein viereckiger Steinklotz, der damals wichtigster Handelspunkt im Hafenviertel war, zum Hafen. Palmen, Yachten, Columbus zeigt nach Westen. Als Columbus Amerika entdeckt hatte, verlor der Mittelmeerhandel an Bedeutung. Der Seehafen Barcelonas. Heute hauptsächlich Vergnügungshafen, Flaniermeile. Wir genießen den Blick aufs Mittelmeer. Noch einmal das Meer sehen. Endlich am Ziel. Morgen wollen wir den Montjuïc erklimmen. Barcelona von oben betrachten. Und wenn dann alles im Kasten ist, dann gönnen wir uns: Einen Tag am Strand!
Anne
Anne
Donnerstag, 1. Oktober 2015
Auf den Spuren der Humpis - Tag 18
Von Perpignan nach Barcelona. Ein letztes Mal trampen. Ein letztes Land. Eine neue Sprache. Wir machen uns in aller Herrgottsfrühe vollmotiviert und bewaffnet mit einem Pappschild „Barceloan“ auf zur Autobahnausfahrt. Von hier sollen wir quasi auf direktem Wege nach Barcelona kommen. Es vergehen Minuten, mehr Minuten, eine Stunde. Wir hatten es uns dieses Mal einfacher vorgestellt. Niemand will uns mitnehmen. Dann hält ein Sohn mit seiner Mutter an. Sie fahren nach La Jonquera, kurz hinter der spanischen Grenze. Wir steigen ein. Zwar nicht Barcelona, aber immerhin Spanien. Oder eher Katalonien. Wir werden heute noch mit zwei weiteren Autofahrern mitfahren, die jeweils beide mit uns über die Unabhängigkeit Kataloniens sprechen wollten. Der Nationalstolz ist hier an jeder Straßenecke, an der mindestens eine Fahne weht, zu spüren. Aber erst einmal geht es durch die letzten Ausläufer der Pyrenäen Richtung Spanien. Wir passieren die Grenze, auf die in Zeiten von Europa nur noch ein Schild aufmerksam macht. Die beiden lassen uns an einer viel befahrenen Straße in La Jonquera raus. Mitten in der spanischen Pampa. Wir stehen hier eine ganze Weile. Die Autos hier sind viel zu schnell, um für uns anzuhalten. Dann kommt die Polizei. Zwei andere Polizisten, die schon vor einer Weile an uns vorbeigefahren sind, haben wohl ihren Kollegen Bescheid gegeben, dass hier an der Hauptstraße von La Jonquera nach Figueres, Girona und Barcelona zwei junge Mädchen stehen und trampen. Anders können wir uns nicht erklären, dass auf einmal ein Polizeiauto mit zwei Polizisten sowie nach und nach noch zwei weitere Polizisten auf Motorrädern neben uns anhalten. Zum Glück spricht Friederike Spanisch. Sie fragt: Ist das hier verboten? Er sagt: Nein, aber können wir bitte eure Ausweise sehen, du siehst aus, als wärst du noch unter 18. Naja, schmeichelhaft, zumindest für Friederike, aber wir sind 25. Das wird dann auch in einem etwas längeren Prozedere per Funk überprüft. Solange stehen wir in dieser Traube aus Polizisten und harren unseres Schicksals. Wir fühlen uns wie Schwerverbrecher. Dabei wollen wir doch nur nach Barcelona. Die Polizisten haben alles überprüft, Friederike ist wirklich 25 und sie fahren wieder. Wir versuchen weiter unser Glück, doch hier in der spanischen Einöde gestaltet sich unser Tramping-Vorhaben sehr schwierig. Viel Zeit vergeht, wir entscheiden uns den Bus zu nehmen nach Figueres. Von dort aus dann weiter mit dem Zug. Als wir gerade abbauen wollen, hält ein Auto an. Der junge Mann kann uns bis nach Girona mitnehmen. Haben wir ein Glück. Und auch von Girona kommen wir ziemlich schnell weiter. Und dieser Herr fährt uns dann bis ins Zentrum von Barcelona. Barcelona. Wir sind wirklich dort. Auf der Autofahrt habe ich kurz etwas Pippi in den Augen. Immerhin sind wir seid zweieinhalb Wochen unterwegs. Mit dem Ziel Barcelona. Hier wollten wir hin, hier soll alles enden. Doch als wir aussteigen, fühlt es sich gar nicht so überwältigend an. Natürlich ist es toll, wir sind da. Doch war nicht eher der Weg das Ziel unserer Reise? Nichtsdestotrotz machen wir ein Ankunfts-Selfie mit unserem Barcelona-Pappschild. Eine Dame heißt uns Willkommen: Bienvenidos! Willkommen in Barcelona. Wir machen uns gleich auf den Weg in die Stadt, das gotische Viertel ist natürlich unser Ziel. Schließlich sind wir auf den Spuren der Humpis unterwegs. Wir quetschen uns über die Rambla, biegen links ab, an der Kathedrale vorbei in die engen Gassen. Und stehen plötzlich vor dem Kontor der Humpis. Ganz unabsichtlich. Anscheinend intuitiv haben wir zum Ziel unserer Reise gefunden. Hier hatten die Kaufleute in Barcelona ihr Kontor. Dort, wo jetzt ein Schuhgeschäft handgemachte Schuhe an den Mann oder die Frau bringt. Beflügelt von diesem Fund sehen wir uns noch die Santa Maria del Mar an, die Kirche der Seefahrer und Kaufleute. Und lassen den Tag bei einem Eis auf ihren Stufen ausklingen. Die Nacht verbringen wir in unserer gemütlichen Unterkunft. Morgen geht’s auf Spurensuche!
Anne
Anne
Mittwoch, 30. September 2015
Auf den Spuren der Humpis - Tag 17
Perpignan. Regen,
Regen, Regen. Den ganzen Tag. Die Wasserspiele von Perpignan. Wir
starten unseren Stadtrundgang dennoch. Wie zwei begossene Pudel
erscheinen wir in der Touristeninformation. Man drückt uns eine
Papierkarte in die Hand, auf der Liste für heute stehen: Das
Castillet, die Kathedrale St. Jean, das Hôtel de Ville, die Loge de
Mer und natürlich: der Königspalast der Könige von Mallorca. Die
Loge de Mer ist ein schönes gotischen Gebäude, früher der Sitz des
Konsulates für Meeresangelegenheiten. Perpignan ist wahrscheinlich
generell ganz schön, nur nicht bei Regen. Man sagt uns, es regne
hier normalerweise nur fünf Tage im Jahr, wir hätten gerade einen
dieser Tage erwischt. Schade. Mittelalterliches Flair ist in den
Gassen der Stadt kaum noch zu spüren. Die hellen Steinhäuser der
Provence sind bunt gestrichenen Häuschen und Palmen gewichen. Die
Stimmung ist mediterran. Am Nachmittag wollen wir uns den
Königspalast ansehen. Umrahmt von einer gewaltigen Mauer, die keinen
Blick auf das, was sie im Inneren beschützt, zulässt. Wir sind auf
der Suche nach einem Zugang. Nach einer dreiviertel Runde finden wir
die Tür. Diese Woche geschlossen, Restaurierungsarbeiten. Ärgerlich.
Wir können nicht einmal einen Blick auf den Palast erhaschen. Damit
beenden wir unsere heutige Spurensuche. So wenig erfolgreich und so
nass wie noch nie auf dieser Reise. Zurück geht es im Slalom um
unzählige Hundekot-Häufchen. Die Straßen sind voll davon. Wenn wir
von der Stadt nicht wirklich viel gesehen haben, dann, weil wir die
meiste Zeit auf den Boden schauen mussten, um in kein Häufchen zu
treten. Das war sie also, die letzte Station vor dem Ziel. Perpignan.
Wir hatten uns mehr erwartet. Vor allem besseres Wetter. Dann macht
es irgendwie mehr Spaß auf Spurensuche zu gehen.
Anne
Dienstag, 29. September 2015
Auf den Spuren der Humpis - Tag 16
Von Montpellier nach
Perpignan. Den Vormittag lassen wir in Montpellier ausklingen. Das
Wetter ist nicht so gut, der Sommer scheint sich auch hier nun
endgültig zu verabschieden. Wir machen also keinen Abstecher zum
Strand und können keinen Blick aufs Mittelmeer riskieren. Für den
Mittag haben wir eine Mitfahrgelegenheit nach Perpignan gebucht.
Immer weiter Richtung Spanien. Wir werden dieses Mal also dafür
bezahlen, dass uns jemand mit dem Auto mitnimmt. Ein komischen
Gefühl, denn bis auf die Tatsache, dass wir eine feste Uhrzeit
haben, wann wir Montpellier mit dem Auto verlassen werden, ist es
eigentlich genauso, wie wenn wir per Anhalter fahren. Nur das man
bezahlt. Müssen wir uns schlecht fühlen, dass wir bisher nicht
bezahlt haben, wenn uns jemand mitgenommen hat? Wahrscheinlich nicht.
Die Landschaft hinter den Autoscheiben ist beeindruckend. Sanfte
Hügel, Büsche, viel Wein. Karge Landschaft, die aussieht, als hätte
so einen harten, sonnenreichen Sommer hinter sich. Wenn ich in diese
Landschaft gucke, wird das Humpis-Gefühl bei mir immer stärker.
Die Schotterwege am Rande der Straße sehen aus, als würden jeden
Moment die Kaufleute hinter einer Weggabelung auftauchen. Mit schwer
bepackten Maultieren. Hoffentlich zieht sich dieses Gefühl auch bis
nach Perpignan. Wir erfahren von unserem heutigen Gastgeber, dass wir
jetzt bereits in Katalonien sind. Wie? Wir sind doch noch gar nicht
in Spanien. Da haben wir wohl im Geografie-Unterricht nicht
aufgepasst. Barcelona ist also quasi zum greifen nah. Weniger als
zwei Stunden sind wir von unserem Ziel entfernt. Es ist verrückt.
Wenn man so wie wir von Station zu Station reist, merkt man kaum, wie
viele Kilometer man eigentlich schon zurückgelegt hat. Wenn wir
nicht gerade laufen, sind wir oft nur zwei Stunden von einem Ort zum
anderen unterwegs. Nicht mehr als 200 Kilometer. Natürlich, das
summiert sich bei 8 Stationen. Aber es fühlt sich nicht so an.
Barcelona fühlt sich an, also läge es gleich neben Ravensburg und
wir merken die mehr als 1000 Kilometer, die wir bereits zurückgelegt
haben gar nicht. Zeit, um zurückzublicken und die Reise Revue
passieren zu lassen. Wobei... das sparen wir uns für Barcelona auf.
Anne
Montag, 28. September 2015
Auf den Spuren der Humpis - Tag 15
Aigues-Mortes. Naja
eigentlich müsste ich sagen: Montpellier. Für die vergangene Nacht
sind wir in Montpellier untergekommen. Aigues-Mortes ist ein teures
Pflaster. Montpellier ist ein Kontrastprogramm. Die Stadt ist groß,
modern, designt. Es gibt eine Altstadt, die sich aber nicht ins
Stadtbild einfügt. Der alte Teil und der neue Teil funktionieren
getrennt voneinander, keine Symbiose. Es ist dreckig und stinkt.
Großstadt eben. Wir erkunden die Stadt, ebenfalls im Mittelalter
nicht unbedeutend. Aigues-Mortes und Montpellier lebten im
Mittelalter quasi in Symbiose. Aigues-Mortes war das Tor zum
französischen Königreich, zu den Städten Arles und Montpellier.
Heute ist Aigues-Mortes ein beschauliches Touristen-Örtchen und
Montpellier eine Metropole. Wir nutzen den heutigen Tag an dieser
außerplanmäßigen Station und schlendern durch die Stadt. Wir
finden einen Teil einer alten Stadtmauer und eine Kathedrale aus dem
13. Jahrhundert. Das wird natürlich dokumentiert. Den Rest des Tages
lassen wir uns treiben. Wir geben zu, wir gönnen uns heute eine
Verschnaufpause. Nächster planmäßiger Halt: Perpignan. Wir nehmen
morgen eine Mitfahrgelegenheit. Wieder eine neue Art zu Reisen.
Vielleicht schauen wir vorher nochmal kurz am Strand vorbei, wenn man
schon mal da ist. In Perpignan geht’s dann geschäftig weiter. Hier
hatte die Gesellschaft damals ein eigenes Gelieger. Von Perpignan
werden wir dann ein letztes Mal trampen. Nach Barcelona. Zum
Abschluss. In diesem Sinne: Gute Nacht.
Anne
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